DER UNSICHTBARE FEIND!


Corona kam ziemlich plötzlich in unser Leben. Zuerst zigtausend Fälle in China, weit weit weg. Dann die ersten 14 Fälle in Bayern, alle beim Autozulieferer Webasto. Überschaubar und eingrenzbar. Dann kamen die Faschingsferien und halb Bayern zog sorglos nach Italien an den Gardasee oder zum Skifahren nach Südtirol. Anschließend hatten die Schulen noch eine Woche lang geöffnet. Und noch immer lag Sorglosigkeit in der Luft – wenngleich „Corona“ immer mehr in unseren Wortschatz einfloss.


Siehe auch: Merkblätter in der Corona-Krise – zu Heim-Hygiene, Verhaltensregeln und gegen Lagerkoller!

UND PLÖTZLICH CORONA!


Ich glaube, es war die Woche vor dem Kommunalwahltag am 15. März 2020. Da geht es plötzlich los. Die Sorglosigkeit wie weggeblasen, überall wächst die Angst, die Bayern müssen plötzlich zuhausebleiben. Die Börsen rauschen in den Keller, die meisten Auftragsbücher wie leergefegt und auch Stefan verbringt nach dem Wahlsonntag eine Woche lang daheim. Coachings, Veranstaltungen, Filmprojekte – alles storniert.

In solchen Tagen ohne Dorfitaliener, Party oder Freundeskreis-Pflege wird man nachdenklich, während täglich die Zahl der Infektionen in Tausender-Schritten steigt. Es ist plötzlich ernst. Sehr ernst. Alles. Zum Glück kann Stefan täglich eine Runde zum See joggen – das befreit den Kopf von zuviel Corona-News.

Montag, 23. März 2020. Eine neue Sendewoche in der Rundschau beginnt. Jetzt heißt es wieder: Fertigmachen und in den Sender fahren! Doch die Mulmigkeit nimmt ebenfalls zu, denn im Sender gibts bereits einige Fälle. Die Kantine hat noch geöffnet – aber alles Essen ist hinter Plastikplanen abgehängt und es gibt nur zwei abgesteckte Gänge hinein und hinaus. Essen in der Kantine geht nicht mehr – nur noch Essen holen, zahlen und wieder gehen.

Stefans Grundausrüstung vor der Fahrt in den Sender: Handschuhe und Schutzmaske! Und beides wird gern benutzt!
Dieses Mal bringt Stefan der Redaktion keine Süßigkeiten mit, sondern Nützliches in der Corona-Krise: Echtes Sterillium mit Virenschutz!
Wer es mal vergisst, wird schnell erinnert: Abstand ist Regel Nummer Eins!

In der Redaktion der Rundschau herrscht weiterhin emsiges Treiben. Wir müssen ja eine Sendung stemmen, wir wurden auch als „systemrelevant“ eingestuft, um die Menschen zuhause mit Informationen zu versorgen. Stefan besorgt sich Mundschutz und Handschuhe. Im Konferenzraum sitzen wir wie im Bundestag mit reduzierter Mannschaft auf jedem zweiten Stuhl.

Unser Großraumbüro: Dünn besetzt, mit weiten Abständen – und vielen Desinfektionsflaschen!
Der Gang durchs Studio – nur noch mit Maske!

Auch hier saßen früher mehr Kolleg/innen: Im Konferenzraum! Den betritt Stefan aber nur mit Schutzmaske…

Jede Toilettentüre hat inzwischen einen dezenten Hinweis: 2 x Happy Birthday! Und man glaubt nicht, wie lange die Singerei dauert…;-)

MUTIG UND MULMIG!


Im Regieraum sitzen nicht mehr dutzende Leute, sondern nur noch eine Rumpfmannschaft mit 6 Personen – durch provisorische Plexiglasscheiben voneinander getrennt. Mikro und Kopfhörer legt der Moderator inzwischen selbst an – vom Tonmeister oder der Meisterin in zwei Metern Abstand überwacht. Ist an diesem Montag noch eine Fummelei, aber dann sitzen Mikro und Kopfhörer.

Im Regieraum sitzen nur noch wenige Leute: Und die sind mit Plexiglas-Scheiben nochmal geschützt.
Während die Hauptmoderatoren ihre Mikros inzwischen selbst anlegen (unter fachkundigem Blick der Tonmeister aus der Entfernung), haben die Nachrichten-Sprecher jetzt ein fest installiertes Tisch-Mikro!
Auch in den Unter-Regieräumen gilt: Je weniger, umso besser!

In der Maske stehen viele Fragen im Raum. Frisöre mussten ja dichtmachen in Bayern – Kosmetikstudios und sonstiges in der Richtung auch – aber unsere Maske ist natürlich weiterhin aktiv! Dennoch – hier greifen natürlich besonders  strenge Vorsichtsregeln: Der Moderator hat die Wahl – selbst schminken mit der Maskenbildnerin in 1,5 Meter Sicherheitsabstand – oder sich weiterhin schminken lassen – dann allerdings muss die Stylistin Mundschutz, Handschuhe und Schutzbrille aufsetzen. Scheider entscheidet sich für „Do-it-yourself“. Hab ich ja auch schon hundert Mal bei Außeneinsätzen so gemacht. Und ich kriege sogar noch Lob von der Kollegin…;-)

Dann geht das Rotlicht an und die Sendung läuft. Heute habe ich den Wirtschaftsforscher und Leiter des Münchner ifo-Instituts zu Gast, Clemens Fuest. Ein „alter Bekannter“ in der Rundschau – hatte ihn sicher schon ein paar Dutzend Mal vor der Kamera. Wir reden über die wirtschaftliche Lage in der Corona-Krise. Danach fällt mir etwas auf. Und das beunruhigt sofort: Ich habe Fuest noch nie so nachdenklich, ernst und sorgenvoll erlebt wie bei diesem Interview! Noch nie. Und auch das ist kein gutes Zeichen.

Ich bleibe trotzdem ruhig, schutz-bewusst und gelassen. Und versuche, dieses Gefühl den Zuschauern zu vermitteln. Denn weiterhin gilt: Angst und Panik braucht auch jetzt kein Mensch. In der Dunkelheit fahre ich wieder heim – und treffe kaum ein Auto auf den Straßen und Autobahnen. Alles wie leergefegt. Corona verändert die Welt und die Menschen. Na hoffentlich zum Besseren.

Sicherheitsabstand vor allem in der Maske: Maskenbildnerin Bella schaut aus dem Hintergrund zu, ob Stefan alles richtig macht! Und ja: Ein wenig Spaß haben wir – und brauchen ihn auch – sonst wird man ja verrückt…
Clemens Fuest ist plötzlich ein nachdenklicher ifo-Chef geworden!
Am Münchner Viktualienmarkt: Nix los! Und das ist gut so!
Nach der Rundschau-Woche wieder Homeoffice: Aber passend gekleidet! ;-)

INPUT!


Stefan hat einige Papers zur Corona-Krise gesammelt! Von einem Hausarzt, einer Apothekerin und einer Psychologin. Allesamt guter Stoff!

zu Stefans CORONA-MERKBLATT-SEITE!

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